15. Juni 2023

Libelle IT-Glossar Teil 24: Was ist ein SAP Transaktionscode?

AuthorFlorian Krause

Von der Logistik über die Produktion bis hin zur Buchführung und dem Einkauf eines Unternehmens, mit Hilfe einer ERP-Software können Unternehmen sämtliche Geschäftsprozesse in Echtzeit steuern und unternehmensweit Informationen austauschen. Eine der weltweit führenden Anbieter im Bereich ERP-Software ist die SAP® SE.

Mit Hilfe verschiedener Funktion werden die Geschäftsprozesse innerhalb des SAP-Systems abgebildet. Um hier nicht den Überblick zu verlieren, wird innerhalb der ERP-Software mit Modulen gearbeitet.

Die gängigsten Module sind:

  • FI (Financial)
  • CO (Controlling)
  • MM (Materials Management)
  • SD (Sales & Distribution)

Je nach Prozess bzw. Aktion wird eine bestimmte Funktion innerhalb eines Moduls genutzt. Mit jeder Funktion im SAP-System ist eine Transaktionscode (Tcode) verknüpft. Der Name eines solchen Tcodes besteht aus Buchstaben und/oder Nummern.

Die Codes können direkt in die Befehlszeile eingebenden werden, um sich die Navigation durch die Module zu ersparen. So ist ein schneller Zugriff auf eine SAP-Anwendung möglich.

Doch was ist ein SAP Transaktionscode?

SAP Transaktionscodes sind Bezeichner, bestehend aus Buchstaben und Nummern, mit denen eine bestimmte SAP-Transaktion gestartet werden kann. Die Zusammensetzung folgt einer gewissen Logik.

Der erste Teil eines Tcodes besteht aus Buchstaben diese sind zurückzuführen auf die Module. Danach folgt eine Zahl, welche die Aktion beschreibt, die hinter der Funktion steht.

Die folgende Grafik gibt hier einen groben Überblick:

Um es in einer konkreten Transaktion zu verdeutlichen:

Arbeit mit SAP Transaktionscode in der Praxis

Die Anzahl der vorhandenen Transaktionen ist abhängig von den installierten SAP-Modulen. Derzeit gibt es in SAP ERP mehr als 144.000 verschiedene Transaktionen. Einen genauen Überblick über die Anzahl innerhalb des eigenen SAP-Systems kann man einfach und schnell über den Data Browser in der Transaktion SE16N mit der Tabelle TSTC herausfinden.

Je nach Aufgaben und Projekten des jeweiligen SAP-Nutzers, ist die tatsächliche Anzahl der genutzten Tcodes sehr unterschiedlich. Auch wenn Tcodes einer gewissen logischen Zusammensetzung folgen, kann man sich nicht alle Codes merken. Für die tägliche Arbeit werden hier verschiedene Listen mit Tcodes online zu Verfügung gestellt. Egal ob die klassischen Basics, Software-Logistik, Mandanten Administration, Security, Spool- und Druckeradministration oder System Monitoring.

Praxistipp: Um die Arbeit im Team an einem großen Projekt zu vereinfachen, kann man auch die Liste der genutzten Transaktionen von seinen Kollegen mit langjährigen SAP-Basis-Erfahrung auslesen. Hierzu muss man einfach folgendes tun: Exportieren Sie die genutzten Transaktionen aus dem SAP Workload Monitor ST03N.

Die dunkle Magie der Tcodes?!

Datenverkehr auf dem SAP Server funktioniert nicht nur über Remote Function Control (RFC)-Schnittstellen, Application Programming Interface (APIs) oder IDocs, sondern der direkte Upload bzw. Download von Dateien ist auch möglich. Was unter Basis Admins gerne als dunkle Magie bezeichnet wird, sollte allerdings unter einem strengen Autorisationskonzept nur den erfahrensten Magiern zur Verfügung gestellt werden. Können nämlich alle Endbenutzer des SAP-Systems diese Transaktionen verwenden, so ist es auch jedem möglich sensible Dateien vom SAP-System abzugreifen, oder noch schlimmer, schädliche Dateien einzuspielen.

TCODE | Beschreibung

  • CG3Z | Download von Dateien vom Server auf das Frontend
  • CG3Y | Upload von Dateien vom Frontend zum Server


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