11. August 2022

Libelle IT-Glossar Teil 13: Was ist PostgreSQL (Postgres)?

AuthorHans-Joachim Krüger

Objektrelationale Datenbankmanagementsysteme (ORDBMS) sind in Zeiten von BigData und der Digitalisierung wichtiger denn je. Ein sehr bekanntes ORDBMS ist PostgreSQL. Mit einer über 30-jährigen Entwicklungshistorie steht die freie Software für jeden zur Verfügung. Die stetige Weiterentwicklung ist der Grund dafür, dass PostgreSQL nicht nur für UNIX-ähnliche Plattformen nutzbar ist, wie es ursprünglich gedacht war. Heute ist die Software plattformunabhängig nutzbar.

Die Datenbankanwendung ist in den meisten Linux-Distributionen mittlerweile ein Standard. Aber nicht nur für Linux ist PostgreSQL verfügbar, sondern auch für Windows- und macOS-Systeme. Postgres ist weltweit im Einsatz und wird von zahlreichen großen Unternehmen und Start-ups genutzt. (Quelle)

Also was ist PostgreSQL? - PostgreSQL ist ein fortschrittliches, relationales Datenbanksystem der Unternehmensklasse, das als Open Source Software erhältlich ist.

Welche Anwendungsfälle gibt es für PostgreSQL?

Die Einsatzmöglichkeiten für PostgreSQL sind umfangreich. Für viele Entwickler in Unternehmen ist PostgreSQL aktuell das bevorzugte Datenbankmanagementsystem, da es sehr vielseitig und skalierbar ist.

Häufige Anwendungsfelder sind:

✅ PostgreSQL-Datenbank im LAPP Stack (LAPP steht für Linux, Apache, PostgreSQL und Python)

✅ Verwendung als robuste Backend-Datenbank im Website- und Webanwendungsbereich

✅ PostgreSQL wird als primäre Datenbank zu Unterstützung von Anwendungen bzw. Produkten genutzt (Quelle)

Welche Programmiersprachen werden von PostgreSQL unterstützt?

PostgreSQL ist so konzipiert, dass es erweiterbar ist. Dabei können eigene Datentypen, Indextypen und funktionale Sprachen, etc. vom Nutzer definiert werden.

So unterstützt PostgreSQL die meisten gängigen Programmiersprachen:

  • Python
  • JavaC#
  • C/C+
  • Ruby
  • JavaScript (Node.js)
  • Perl
  • Go
  • Tcl

Welche Features werden von den Nutzern besonders geschätzt?

PostgreSQL verfügt über viele Features, die die Arbeit mit dem Datenbankmanagementsystem für Nutzer vereinfacht und diese gleichzeitig unterstützt:

  • Benutzerdefinierte Typen
  • Tabellenvererbung
  • Ausgefeilter Sperrmechanismus
  • Referenzielle Integrität von Fremdschlüsseln
  • Ansichten, Regeln, Unterabfragen
  • Verschachtelte Transaktionen (Savepoints)
  • Gleichzeitigkeitskontrolle in mehreren Versionen (MVCC)
  • Asynchrone Replikation (Quelle)

Neben den allgemeinen Features steckt großes Potenzial in der Open Source Community. Diese hat bereits viele praktische und kostenfreie Tools für PostgreSQL über die letzten Jahre entwickelt. Eines der wichtigsten und meistverwendeten Tools ist das „pgAdmin“. Dabei handelt es sich um ein Programm, das für die Einrichtung und Verwaltung von PostgreSQL-Datenbanken entwickelt wurde.

Das „pgAdmin“ ist ein webbasiertes GUI-Tool, das zur Verwaltung der PostgreSQL-Session verwendet wird. Das Verwaltungstool bietet unteranderem dem Administrator die Möglichkeit, existierende Sessions, der ihm ersichtlichen Accounts zusehen und getätigte Abfragen innerhalb der Sessions nachzuvollziehen. Neben dieser Eigenschaft verfügt das Tool über weitere interessante Aspekte. (Quelle)

PostgreSQL im Vergleich mit anderen Datenbankmanagementsysteme

Immense Kosteneinsparungen und deutlich mehr Flexibilität: Immer mehr Unternehmen verabschieden sich von lizenzpflichtigen Datenbankmanagementsystemen wie Oracle, DB2 etc. und migrieren zu offenen Datenbanken wie PostgreSQL.

Mit diesen Features und Vorteilen sehen sich andere Datenbanken konfrontiert:

  • Mengenoperationen auf einer oder mehreren Tabellen
  • Schnittstellen zu einer Vielzahl an Programmiersprachen (C, C++, Java, Python etc.)
  • Mögliche Programmierung von Client-Programmen
  • Kompatibilität vieler internationaler Zeichensätze
  • Kerberos-Authentifizierung
  • Plattformunabhängige Open-Source-Software
  • Freie Lizenz (Kosten)
  • Hohe Sicherheit durch Security-Features (Quelle)

Abfragen mit hoher Komplexität (Subselects, Outerjoin etc.) In einem weiteren Beitrag der Blogreihe zum Thema PostgreSQL, werden wir diese Situation und die Gründe für einen Wechsel genauer beleuchten.

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