Durch die Bestellanforderung (kurz BANF) meldet eine Fachabteilung ihren Bedarf an Material oder Dienstleistungen. Dies stößt eine Bestellung für den Einkauf an. Zum besseren Verständnis werden wir am Ende aus diesem Beispiel die Stammdaten herausarbeiten.
Doch zuerst stellt sich die Frage „Was sind SAP Stammdaten?“. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff überhaupt und wie grenzen sich Stammdaten von anderen Daten ab? Diese und weitere Fragen soll dieser Artikel beantworten.
Stammdaten enthalten alle wichtigen Informationen zu Betrieben, Lieferanten und Kunden. Diese Daten bleiben über einen längeren Zeitraum unverändert und werden immer wieder in den Geschäftsabläufen benötigt.
Sie können zum Beispiel Namen des Materials, Anschriften der Geschäftspersonen und Lieferanten oder auch Lieferbestätigungen für Kunden sein.
Doch welche Arten von SAP Stammdaten gibt es überhaupt? Im nächsten Abschnitt bekommen Sie einen Überblick über die wichtigsten Stammdatentypen. (Quelle)
Materialstamm: Zentraler Ort für die Organisation und Ablage materialspezifischer Daten wie Materialnummer, Gewicht, Größe und Bezeichnung
Lieferantenstamm: Umfasst alle lieferantenspezifischen Daten wie Name, Adresse, Währung, Zahlungsbedingungen und Kontaktpersonen
Kundenstamm: Alle verkaufsseitigen Prozesse drehen sich um dieses Stammdatum wie Name des Kunden, Adresse, Kundennummer, Bankverbindung und Lieferbedingungen
Einkaufsinfosatz: Verbindet den Materialstamm mit dem Lieferantenstamm. Das heißt, hier werden Informationen gepflegt, die ein Material ausschließlich in Verbindung mit einem Lieferanten setzt, wie Preise, Konditionen und Planlieferzeit
Nachrichten: Daten zur Kommunikation zum Kunden durch E-Mails, Druck, EDI oder auch Fax. Gängige Nachrichten sind Auftragsbestätigungen für Kunden, Rechnungen, Versandbestätigungen und Transportbelege
Es gibt natürlich nicht nur eine Art von Daten in SAP. Neben den Stammdaten gibt es noch die Organisationsdaten und die Bewegungsdaten. Diese Daten sind klar getrennt, können aber innerhalb eines Geschäftsprozesses voneinander abhängig sein.
Mithilfe der Organisationsdaten wird ein Unternehmen im System abgebildet.
Zu guter Letzt gibt es noch Bewegungsdaten. Diese Daten sind veränderlich und existieren meistens nur innerhalb eines Geschäftsprozesses.
In der Einleitung dieses Abschnitts wurde geschrieben, dass alle diese Datenarten voneinander abhängig sind.
Eine Fachabteilung benötigt ein Material aus dem Lager, das die werksinterne Logistik aus dem Lager an die Produktionsstätte liefern muss. Diese Bestellung des Mitarbeiters enthält den Materialnamen und die Materialnummer als Stammdaten. Aber auch die Menge, die benötigt wird als Bewegungsdatum. Das heißt Bewegungsdaten bauen immer auf Stammdaten. Ohne Stammdaten existieren auch keine Bewegungsdaten. Stammdaten benötigen zum Bestehen die Organisationsdaten, die das Lager und das Werk beinhalten.
Daraus resultiert die Wahrscheinlichkeit der Veränderung der Daten. Da die Organisationsdaten das reale Unternehmen abbilden, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass diese Daten verändert werden. Stammdaten werden häufiger geändert als Organisationsdaten. Ändert sich die Anschrift oder der Name eines Geschäftspartners, muss dies in den Stammdaten angepasst werden. Am häufigsten ändern sich die Bewegungsdaten, da diese nur innerhalb eines Geschäftsprozesses bestehen.
Mit diesen Informationen im Hinterkopf widmen wir uns jetzt einem Beispiel und werden im Nachhinein die Stammdaten herausarbeiten. (Quelle)
In einem Unternehmen sind mindestens drei verschiedene Abteilungen an einem Einkaufsprozess beteiligt: Die Einkaufsabteilung, der Wareneingang und die Rechnungsprüfung.
Ein Mitarbeiter benötigt für den weiteren Ablauf seiner Tätigkeit ein bestimmtes Material. Dies teilt er durch eine Bestellanforderung dem Einkauf mit (Bedarfsermittlung). Die Einkaufsabteilung ermittelt mithilfe der Bedarfsanforderung die Bezugsquelle. Diese wird unter Berücksichtigung vergangener Bestellungen ausgewählt (Ermittlung der Bezugsquelle). Bei der Lieferantenwahl müssen verschiedene Angebote, die infrage kommen, eingeholt werden (Auswahl des Lieferanten).
Im nächsten Schritt wird die Bestellung abgewickelt (Bestellabwicklung). Hier kann sich auf Kontakte berufen werden. Da mehrere Abteilungen am Prozess beteiligt sind, muss die gesamte Abwicklung nachvollzogen werden (Bestellüberwachung).
In diesem Schritt können auch Lieferanten bei ausstehenden Lieferungen abgemahnt werden. Nachdem das Material nun eingegangen ist (Wareneingang) und auf Menge und Qualität überprüft wurde, wird auch die Rechnung auf Richtigkeit überprüft (Rechnungsprüfung). Zum Schluss wird die Zahlung abgewickelt (Zahlungsabwicklung), die aber nicht mehr der Materialwirtschaft, sondern dem Finanzwesen zugeordnet wird.(Quelle)
In diesem Beispiel sind mehrere Stammdaten zum Tragen gekommen.
Aus der Praxis für die Praxis: Die Libelle MasterDataServicesSuite wurde passgenau auf die Bedürfnisse all jener entwickelt, die im täglichen Betrieb oder in Migrationsprojekten mit Stammdaten arbeiten. Dabei lässt sich unsere Toolbox ganz einfach über das zentrale Cockpit bedienen und bietet sechs Tools, die einzeln oder in Kombination sämtliche Aufgaben der Stammdatenpflege abdecken.