15. Juli 2021

Kommunikation über IDocs im SAP Umfeld

AuthorFlorian Krause
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Man stelle sich einmal folgendes vor: Einem Automobilhersteller gehen die Schrauben aus, die Fließbänder stoppen und die Produktion kommt zum Halten. Jede einzelne Minute die von nun an vergeht bedeutet Verlust, denn die wertschöpfende Produktion kam zum Erliegen. Mit Schweißperlen auf der Stirn greift ein Mann zum Hörer, er bestellt einen Helikopter... mit Schrauben.


Dieses zunächst skurril wirkende Beispiel ist tatsächlich Realität und findet statt, wenn die Produktion in Herstellungsstätten abreißt. Natürlich könnte man meinen, dass es unrealistisch wäre einen Helikopter zu rufen, weil das viel zu teuer wäre. Aber man darf nicht vergessen, dass eine stehende Produktion jede Minute teurer wird und ein Helikopter für mehrere zehntausend Euro, das Problem schnell löst.

Eine bessere Lösung: Dem Problem vorbeugen

Und da kommen IDocs ins Spiel. IDocs sind ein von der Firma SAP ins Leben gerufener EDI-Standard zum Informationsaustausch zwischen SAP-Systemen. Wem die Wörter „IDoc“ und „EDI“ noch kein Begriff sind, dem empfehle ich folgenden Blogartikel, um einen kleinen Überblick zu erhalten. Unternehmen nutzen IDocs, um untereinander zu kommunizieren. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Der Automobilhersteller würde seinen Schraubenbestand regelmäßig prüfen und ab einem gewissen Bestand eine Bestellung an seinen Zulieferer schicken, voll automatisiert, über IDocs.

Aber wie genau wird ein IDoc definiert? Ein IDoc ist eine Sammlung an Informationen, die in einer ganz bestimmten Struktur formatiert ist. Die Struktur, in die die Informationen gegliedert werden, nennt sich Nachrichtentyp. Der Nachrichtentyp selbst besteht aus so genannten Basistypen. Die Basistypen fassen Segmente zusammen, die letztendlich einzelne Felder enthalten.

Nachrichten Typen grafisch dargestellt in einzelen Segmenten

Ein Nachrichtentyp allein macht noch kein IDoc …‍

… denn dazu müssen die Informationen in den Nachrichtentyp. In der Realitätwerden die Informationen übrigens über eigene Programme in einen Nachrichtentypen eingepflegt und versendet. Die Empfängersysteme haben dann entsprechende Programme, die das IDoc lesen und die Informationen gezielt verbuchen. Damit das funktioniert, müssen allerdings beide Seiten den Nachrichtentypen kennen, also sozusagen die gleiche Sprache sprechen. Führende Automobilhersteller handhaben es beispielweise so, dass sie ihren Zulieferern Dokumente zukommen lassen, in dem ihre Nachrichtentypen fachmännisch Dokumentiert sind, damit die Zulieferer die Nachrichtentypen korrekt in Ihr SAP System übernehmen können.

Warum IDoc-Monitoring für jedes Unternehmen Sinn macht

IDocs sorgen also für eine reibungslose automatisierte Kommunikation zwischen SAP-Systemen. Bei einem korrekten Einsatz können Sie den Produktionsstopp verhindern und Helikopter am Boden halten. Eben weil IDocs so eine bedeutsame Aufgabe übernehmen, sollte man sie entsprechend monitoren. Tools wie Libelle EDIMON bietet die Möglichkeit, IDocs 24/7 zu überwachen und im Fehlerfall automatisiert zu reagieren.


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